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Wachsen | Wirken | Leben: Erfolgreiche Karriere als MINT


Karriere machen als MINT - als Ingenieur, Informatiker oder Naturwissenschaftler in der Industrie. Neben der fachlichen Begeisterung sicherlich ein Ziel für viele Techniker.

Gibt es die typische MINT-Karriere? Ich glaube nicht. Früher vielleicht. Aber heute ist alles so dynamisch, dass es nicht den einen Blueprint gibt. Allerdings gibt es typische Phasen oder kritische Punkte, die ich bei mir, meinen Kunden und auch bei Kolleg:innen im Laufe der Jahre immer wieder beobachtet habe. In diesem Newsletter möchte ich diese Beobachtungen mit Euch teilen.

Karriere - was heißt das?

Was heißt eigentlich Karriere? Wie ist Karriere definiert?

Ich würde gerne mit dieser Definition arbeiten, weil sie einige, wie ich finde, wichtige Elemente enthält:

"Karriere ist Dein individueller Weg, den Du in Deinem Berufsleben einschlägst, wobei Du Deine Stärken und Fähigkeiten nutzt, sowie Deine Kenntnisse und Erfahrungen entwickelst, um einen bestimmten Sinn zu erfahren."

Individuell

Karriere ist etwas sehr individuelles. Es gibt nicht die "eine Karriere" der wir folgen "müssen", um "ok" zu sein. Weder, was die Eltern sich für uns wünschen, noch was die Gesellschaft uns empfiehlt, sollte hierbei der Maßstab sein.

--> Du entscheidest, was für Dich Karriere ist.


Weg

Karriere ist der Weg. Es geht nicht um den Endpunkt, sondern um den Weg dahin. Es ist wichtig, den Weg wahrzunehmen und auch zu genießen. Sonst passiert es, dass man sich für die eine Position, die man erreichen möchte, Jahre oder gar Jahrzehnte aufopfert, nur um dann, wenn man es erreicht hat, festzustellen, dass es einen gar nicht glücklich bzw. zufrieden macht.


BerufsLEBEN

Ja, es geht um den Beruf. Und es geht vor allem um das Leben mit dem Beruf und darum herum. Karriere lässt sich aus meiner Sicht heute nicht mehr ausschließlich auf die Zeit im Büro reduzieren. Es geht darum, wie gut es uns gelingt, Arbeit, Partnerschaft, Familie, Hobbies, … in Einklang zu bringen.

Stärken und Fähigkeiten nutzen

Jeder bringt seine eigenen Stärken und Fähigkeiten mit - seine eigene Persönlichkeit. Diese gilt es zu entdecken, anzunehmen, auszubauen und zu nutzen. Wer seine Stärken nutzt, erfährt mehr Flow Momente, ist schneller als andere und damit häufig erfolgreicher.

Kenntnisse und Erfahrungen entwickeln

Karriere ist etwas, das in Bewegung ist. Es geht darum, sich weiter zu entwickeln, Neues zu lernen und zu wachsen.

Sinn erfahren

Früher hätte ich wohl formuliert "Karriere heißt bestimmte Ziele zu erreichen". Heute sehe ich es ein bisschen differenzierter. Ziele gehören dazu und sind wichtig. Es stellt sich dabei die Frage nach dem Warum. Was willst Du mit Deinen Zielen bezwecken? Was willst Du bewirken?


6 Phasen der MINT-Karriere



Das Bild einer leicht kurvigen Straße trifft es eigentlich nicht ganz. Zumindest fehlen die Baustellen, Stoppstellen, Abzweigungen, Sackgassen und Loopings. Karriere ist meistens kein so linearer Prozess wie es die Straße impliziert. Ich habe dennoch dieses Bild gewählt, weil es ein Weg ist auf dem wir unterwegs sind.

1. Fachkarriere oder Führungslaufbahn?

Die Motivation für ein technisches Studium liegt meist in der Begeisterung für die jeweilige Fach. Geld oder eine bestimmte Führungsposition sind meist nicht die entscheidenden Gründe, sich für ein Studium der Informatik, Naturwissenschaft oder des Ingenieurswesen zu entscheiden.

Zu Beginn der beruflichen Laufbahn steht dann auch meist die fachliche Weiterentwicklung im Mittelpunkt. Es gilt, das was man gelernt hat, in der Praxis anzuwenden. Mit zunehmender Erfahrung kommt mehr Verantwortung - für Aufgaben Teilprojekte oder ganze Projekte. Das braucht andere Kompetenzen: Projektmanagement, soziale Kompetenz und erste Führungsfähigkeiten.

Bei guten Ergebnissen, kommt dann häufig unverhofft die Frage, eine Führungsposition zu übernehmen.

Und jetzt? Soll ich das annehmen? Kann ich es überhaupt ablehnen? Will ich das wirklich? Was bedeutet das?

Fragen über Fragen tauchen auf.

Wenn die Option im Raum ist, muss man sich entscheiden. Dafür oder dagegen.

Aus meiner Erfahrung macht es Sinn, sich frühzeitig mit dieser Frage auseinander zu setzen. Vielleicht noch nicht in den ersten beiden Berufsjahren, dann aber schon.

Folgende Fragen kannst Du Dir in dieser Phase stellen:

  • Was begeistert mich mehr? Mich fachlich weiterzuentwickeln oder andere Menschen zu entwickeln?

  • Mag ich Menschen oder sind sie eher anstrengend?

  • Was möchte ich wirklich erreichen?

  • Wenn der Wunsch da ist Führungskraft zu werden - Was sind meine Beweggründe?


2. Neu in der Führung

Wenn die Entscheidung für die Führung gefallen ist, beginnt ein neues Spiel. Der Übergang vom Teammitglied zur Führungskraft erfordert eine Anpassung an die neuen Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Als neue Führungskraft ist es wichtig zu lernen, voran zu gehen und Entscheidungen zu treffen.

Es gilt, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen sowohl zum eigenen Team als auch zu den Führungskräften in den angrenzenden Bereichen mit denen man zusammenarbeitet. Lernen, zu delegieren und zu priorisieren, ist entscheidend, um die Zeit und Ressourcen nicht zu vergeuden und in der Fülle an Aufgaben nicht unterzugehen.

Dies ist eine Phase intensiven Lernens in Themenfeldern, die meist nicht zu den Lieblingsdisziplinen eines Technikers gehören: Kommunikation, Networking, zwischenmenschliche Konflikte lösen, …

Die gute Nachricht ist: Führung kann man lernen!

Deshalb nutze die Programme, die Deine Personalentwicklung für neue Führungskräfte anbietet. Wenn es kein solches Programm gibt, dann such Dir Unterstützung.

Folgende Fragen kannst Du Dir in dieser Phase stellen:

  • Welchen Führungsstil möchte ich pflegen?

  • Was sind meine Stärken und wie kann ich diese Stärken in meiner Führungsrolle gut einbringen?

  • Was ist mein Weg, um mit dem Druck umzugehen, den ich spüre?

  • Wie kann ich meine Mitarbeiter unterstützen sich weiterzuentwickeln?

3. Hoch hinaus

Nicht jede(r) muss. Manche(r) will: Hoch hinaus!

Oder zumindest den nächsten Schritt auf der Karriereleiter nach oben machen. Die Möglichkeit, mehr zu bewegen und zu gestalten. Etwas verändern. Verantwortung übernehmen. Es gibt viele Motivationen hoch hinaus zu wollen.

Es ist ein langer Weg von der ersten Führungsposition bis zum CTO bzw. CIO oder gar zum CEO. Viele Etappen liegen vor Dir. Wenn das das Ziel ist, gilt es, keine Zeit zu verlieren und loszulaufen auf dem Weg.

Jede einzelne Etappe auf dem Weg hat neue Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. Über jede Etappe könnte man ein eigenes Buch schreiben - sprengt aber den Rahmen des Newsletters.

Die Lust, zu gestalten und Spaß daran zu haben sich selbst zu entwickeln, auch wenn das heißt durch so manches Tal der Tränen zu gehen, sind vermutlich in jeder Etappe hilfreich. Hinfallen und wieder aufstehen. Oder wie es Winston Churchill sagte:

„Erfolg ist die Fähigkeit, von Misserfolg zu Misserfolg zu gehen, ohne den Enthusiasmus zu verlieren.”

Denn immer mehr gilt es jetzt, Ergebnisse zu liefern, wirksam zu sein für die Organisation, sich im politischen Feld des Unternehmens sicher zu bewegen. Immer mehr geht es darum, Veränderungen zu führen, Mitarbeiter zu entwickeln und vor allem auch neue Führungskräfte zu fördern.

Neben der Technik ist jetzt immer mehr betriebswirtschaftliches Know-how gefragt und umfassende Leadership Kompetenz notwendig. Die Technik in den großen ökonomischen Zusammenhang des Unternehmens zu setzen und wirksam zu steuern, ist entscheidend.

Bei den vielen To Do's und Verantwortlichkeiten wird der grundlegendste Faktor gerne vergessen oder übersehen: die eigene Gesundheit - körperlich und mental. D.h. zusätzlich zu vielen technisch, wirtschaftlichen und organisatorischen Themen ist die Selbstführung notwendige Voraussetzung. Auf die eigene Balance zu achten, für Ausgleich zu sorgen und gesund zu bleiben, gehört genauso dazu.

Folgende Fragen kannst Du Dir in dieser Phase stellen:

  • Was wird in der nächsten Stufe von mir erwartet?

  • Wie denken, handeln die Führungskräfte auf der nächsten Stufe?

  • Was kann ich noch nicht? Was darf ich noch lernen?

  • Wie geht es mir? Wie kann ich heute dafür sorgen, dass es auch mir gut geht?


4. Die Krise

Achtung! Jetzt kommt der wichtigste Abschnitt in diesem Newsletter. Denn auch wenn du denkst, es passiert Dir nicht. Sie wird kommen: eine Krise.

Keine Ahnung wann oder durch was. Das Leben besteht aus Höhen und Tiefen und es wird sie geben, die Tiefen, auf die Du gerne verzichten würdest. Eine ausbleibende Beförderung, gesundheitliche Probleme, eine Kündigung, ein Schicksalsschlag, … alles Dinge, von denen ich Dir wünsche, dass sie nicht passieren.

Als Techniker, Naturwissenschaftler und logisch denkende Menschen neigen wir dazu, Dinge planen, steuern und im Griff haben zu wollen. Das Leben funktioniert leider nicht so (oder vielleicht auch zum Glück). Wenn wir versuchen, alle Tiefen zu vermeiden, schneiden wir auch die Höhen ab, denn wir reduzieren jegliches Risiko.

Die Lösung heißt mit Rückschlägen umgehen zu lernen, um dann durch Krisen hindurch gehen zu können.

Nicht immer gelingt es, alleine aus einer solchen Situation heraus zu kommen. Wenn Du merkst, dass Du feststeckst, dann zögere nicht Dir Hilfe zu holen. Freunde, Familie und auch Coaches können Dir weiterhelfen.

Wie heißt es so schön: "In jeder Krise steckt eine Chance". Genau darum geht es: einmal mehr aufstehen als hinfallen.

Wenn ich selbst zurück schaue, dann ist aus jeder Krise etwas Positives entstanden. Die Begleitung durch Coaches war dabei sehr hilfreich.

Folgende Fragen kannst Du Dir heute schon stellen:

  • Wofür bin ich heute dankbar?

  • Was ist Positives an einem Rückschlag? Was kann ich lernen?

  • Wer kann mir in einer Krise helfen?

  • Habe ich ein breites Netzwerk, das mich unterstützt?


5. Der Umbruch

Waren Umbrüche im Lebenslauf früher nicht gern gesehen, gehören sie heute dazu, sind vielleicht sogar die Würze.

Häufig ausgelöst durch eine Krise entsteht der Wunsch etwas Grundlegendes an der Karriere zu verändern. Noch einmal etwas Neues zu machen.

Jeder hat mehrere "working identities", die in uns schlummern, wie es die Professorin Herminia Ibarra bezeichnet. Mit Anfang 20 entscheiden wir uns für einen Weg und verfolgen diesen erst einmal. Nicht alle unserer Talente und Neigungen können wir im Beruf ausleben, da liegt der Gedanke nahe z.B. das Hobby zum Beruf zu machen. Auch unsere Werte, Interessen und Prioritäten können sich im Laufe der Karriere ändern. So wird aus dem Ingenieur, der gerne fotografiert, ein Profi-Fotograf und die promovierte Chemikerin und passionierte Surferin macht eine Surf-Schule auf. Oder aus dem Forschungs- und Innovationsmanager wird ein Coach für technische Führungskräfte.

Als Coach soll man ja keine Ratschläge geben. Bei diesem Punkt mache ich eine Ausnahme und gebe gleich zwei:


  1. Lass Dich nicht von Deinen Ängsten und davon was andere denken könnten abhalten, Deine Träume zu verwirklichen.

  2. Schmeiß nicht von heute auf morgen alles hin, was Du Dir aufgebaut hast, nur weil das Gras auf der anderen Seite etwas grüner zu sein scheint.


Klingt vielleicht im ersten Moment widersprüchlich. Aber: eine solche Karrieretransition ist ein Prozess, der Zeit braucht, in kleinen Schritten abläuft und Experimente braucht.

Und auch wichtig: wer glücklich ist, mit dem was er/sie tut, macht keinen Umbruch!


Folgende Fragen kannst Du Dir in dieser Phase stellen:

  • Welche verschiedenen Identitäten schlummern in mir? Welche reizt mich, zu testen?

  • Was kann ich konkret tun, um eine Idee zu testen?

  • Welches Projekt könnte ich nebenbei machen, um auszuprobieren, ob eine andere Tätigkeit etwas für mich ist?

  • Wer in meinem weiteren Umfeld ist bereits dort, wo ich hin möchte und könnte mich unterstützen?


6. Der höhere Sinn

Etwas Sinnvolles tun. Einem Purpose zu folgen, wie es heute neudeutsch heißt. War dies für die Kriegsgeneration und die Babyboomer kein Thema, ist es für die Gen Z das Thema schlechthin. Die Generation X, in der ich mich einsortiere und die Generation Y entdeckt vielleicht erst mit 40 oder 50, dass etwas fehlt.

Meist stehen am Anfang des Berufslebens andere Dinge im Mittelpunkt: Sich eine Existenz aufbauen, sich ein paar Wünsche erfüllen, eine Familie gründen, vielleicht ein Haus. Dafür möchte man erst einmal etwas Geld verdienen. Vielleicht ist auch ein bisschen Ehrgeiz dabei, eine bestimmte Position zu erreichen, sich durchzusetzen und große Gestaltungsspielräume zu haben. All das hat seine Berechtigung.

Irgendwann kommt der Punkt, wo man genügend Geld verdient, die Position, die man wollte, erreicht hat und das "Ego" befriedigt ist. Und Jetzt?

Vielleicht ist es ein Luxusproblem, aber manchmal kann es schwierig sein, etwas zu finden, dass einen motiviert hält und einem einen Sinn gibt. Für viele ist es, etwas zurückzugeben an die Gesellschaft - im sozialen Bereich, für junge Menschen, …

Das muss kein Umbruch sein wie oben beschrieben. Es gibt viele Möglichkeiten, den bestehenden Job neu zu interpretieren, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, die einem wichtig sind oder sich in der Freizeit zu engagieren.

Folgende Fragen kannst Du Dir in dieser Phase stellen:

  • Um was geht es mir wirklich?

  • Was möchte ich bewirkt haben?

  • Was will ich hinterlassen?

  • Woran sollen sich die Menschen erinnern?


So und zum Schluss kommt der Geheimtipp für alle die Ihre MINT-Karriere planen wolle, egal wo Du gerade stehst:

Fange mit dem letzten Schritt an!

Beginne damit Dir die Fragen der letzten Phase zu beantworten sie können Dich in jeder Phase leiten.

Viel Spaß dabei

Viele Grüße

Axel Gomeringer


Über mich

Nach über 20 Jahren als Führungskraft in Industrie, Beratung und Forschung im technischen Innovationsumfeld unterstütze ich heute technische Führungskräfte, die nach mehr Wirksamkeit, Anerkennung und Resilienz streben.

Meine Kunden sind technische Führungskräfte, die Ihre Ziele erreichen, herausfordernde Situationen meistern und dabei ausgeglichen bleiben wollen. Die Weiterentwicklung der eigenen Führungsfähigkeiten in Zeiten von New Leadership und großen Veränderungen ist dabei genauso eine typische Motivation, wie die Vermeidung von Burnout oder der Planung und Umsetzung des nächsten Karriereschritts.

→ Ergebnis sind motivierte technische Teams und Top-Ergebnisse.

Meine Kunden suchen jemanden mit Erfahrung aus der Praxis mit technischem Hintergrund, der sie versteht und die Herausforderungen aus der eigenen Erfahrung kennt. Für sie habe ich ein individuelles Programm entwickelt:


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